Inzwischen sind wir 1  1/2 Jahre in Milwaukee und der August ist auch schon vorbei. Der August war zumindest für dieses Jahr der letzte Sommermonat, den wir hier zusammen hatten, denn Andrea istschon am letzten Augustwochenende zurück nach Lanzarote geflogen und ich werde Ende September ebenfalls für 2 Monate nach Lanzarote folgen. 
Lasst mich daher vom August berichten und darüber, was wir hier Schönes erleben durften. 


Anfang August haben wir bei uns zu Hause ein kleines Sommerfest gemacht und unsere internationale Fakultät eingeladen. Wir hatten reichlich Getränke und „Finger Food“ (Fleischbällchen, Datteln im Speckmantel, kleine Pizzen, Humus, alles selbstgemacht) und haben ein schönes Fest mit unseren spanischen, argentinischen, deutschen, russischen Kolleg(Inn)en gehabt. 
Glücklicherweise konnten wir das Sommerfest bei uns im Apartment feiern, denn draußen zog es sich Spätnachmittags bedrohlich zu, und es kamen einige Gewitter draußen zu Stande. Was wir nicht mitbekommen hatten, war, dass es in Wisconsin die ganze Nacht heftig geregnet hat und die Gewitter sehr stationär geblieben sind. Es müssen unvorstellbare Mengen an Wasser aus den Wolken gestürzt sein. Ich musste am nächsten Tag, am Sonntag, arbeiten und mit dem Fahrrad um kurz nach sechs losgefahren. Erst da habe ich das ganze Ausmaß der Überflutungen wahrgenommen. Der ganze Süd Osten des Staates war überflutet, hat heftige Wasserschäden bekommen und auch bei uns ist das kleine, niedliche Flüsschen Menomonee unvorstellbar aus seinem Flussbett ausgelaufen. Ich hatte Schwierigkeiten, mit dem Fahrrad bis zum Krankenhaus zu kommen und bin letztendlich dort triefend nass angekommen. 
Das Wasser ist nach den Gewitterregen ziemlich schnell abgelaufen in den Lake Michigan, aber das Land hat noch lange gebraucht, um alles aufzuräumen. 

Ein paar Tage später haben wir hohen Besuch bekommen, Esther hat uns erneut aus Köln besucht, so wie schon im letzten Jahr im Oktober, diesmal im August. Ich hatte ein halblanges Wochenende ohne Rufdienst und hatte mir etwas schönes einfallen lassen für unseren Familienausflug. Wir sind über das Wochenende nach Door County gefahren, wo Andrea und ich Ende November zum Thanksgiving schon einmal waren, nur diesmal nicht eisig kalt, sondern sommerlich warm. Door County ist wie ein riesiger Obstgarten mit Birnen, Äpfeln, Trauben und Kirschen.  Und jetzt war gerade Kirschernte, so dass es alles mögliche mit KirschGeschmack zum probieren gab: Kirschkuchen, Kirsch-Pie, Kirsch Essig, Kirsch Cidre, Kirsch Wein. 

Außerdem haben wir direkt den ersten Abend in der lokalen Brauerei im Biergarten verbracht, gleich gegenüber von unserer Ferienwohnung, was für ein günstiger Zufall. Am nächsten Tag waren wir am See spazieren, nachmittags zu einer Weinprobe, abends in einem Steakhouse, dann am Sonntag waren wir Golfspielen, anschließend eine anspruchsvolle Wanderung über den Eagle Trail, und sonntags nachmittags wieder zurück nach Milwaukee.
Und zum Abschluss von Esther‘s Besuch haben wir noch eine Bootstour über den Milwaukee River mit unseren Freunden gemacht, die zufällig zur gleichen Zeit auch Besuch von ihrer Tochter hatten, die Esther noch von vor über 20 Jahren aus San Francisco kennt.
Außerdem durfte Esther als Gast mit mir einen Tag zu meiner Arbeit gehen und sich anschauen, wie wir dort arbeiten.
Und nachdem Esther nach zehn Tagen wieder nach Köln zurückgeflogen ist, kam unser Freund und gleichzeitig mein Kollege Holger aus Amsterdam zurück, wo er drei Monate gearbeitet hatte, und wir teilenuns ab jetzt das Apartment als Mini WG, zumal Andrea ja nur eine Woche später auch schon nach Lanzarote zurückgeflogen ist.

Zu Holger’s Ankunft haben wir gleich eine happy Hour Zusammenkunft einberufen, um seine Wiederkehr gebührend zu feiern, diesmal mit internationaler Fakultät aus Brasilien, Südkorea, Irland, und eben Amsterdam. 
Und zum Abschluss des August hatten wir ein langes Wochenende, weil der 1. September hier in den USA ein Feiertag ist, Labour Day. 

Ich habe Andrea samstags zum Flughafen nach Chicago gefahren, weil sie von dort Richtung Madrid und weiter nach Lanzarote geflogen ist. 2 Stunden später bin ich selber nach Nadhville/Tennessee , „City of Music“, geflogen und habe dort einen meiner besten Freunde aus alten San Francisco Zeiten getroffen, der eine Woche zuvor mit seiner Harley Davidson in Kalifornien gestartet war und auf seinem Motorrad knapp 5000 km  nach Nashville gekommen ist.

Wir haben uns zwei Tage in der City auf Music rumgetrieben und sind von einer Musikkneipe zur nächsten gewandert. Auf der Hauptstraße, Broadway, liegt eine Musikkneipe neben der anderen, in jeder wird live Musik gespielt, mal Country, mal Blues, mal Rock. Und haben dazu das eine oder andere Bier getrunken. 
Wir verabschieden den August mit vielen Feierlichkeiten, wunderbaren Besuchen und neuen Abenteuern und rutschen in den September, in dem ich hier vier Wochen ohne Andrea sein werde, dafür mit meinem neuen Roommate Holger. Am ersten Wochenende des Oktober werde ich Euch über die  Highlights des September berichten. Bleibt gespannt und bleibt dran.